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Systemisches Coaching in Hamburg – Coaching, das wirkt

Systemisches Coaching in Hamburg – Coaching, das wirkt

Systemisches Coaching ist aktuell in aller Munde. Doch was genau bedeutet „systemisch“ im Kontext des Coachings? Wie unterscheidet es sich von der klassischen Systemtheorie und welche Vorteile sind damit verbunden?

In diesem Blogartikel gehen wir diesen Fragen nach und zeigen anhand von Beispielen aus unserer Coaching-Praxis, welche Vorteile der systemische Ansatz im Coaching aufweist. 

Grundlagen der Systemtheorie im Coaching

Systemisches Coaching hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und stellt eine wertvolle Methode zur Unterstützung in Veränderungsprozessen dar.

Das Konzept berücksichtigt die komplexe Lebenswelt des Coachees. Denn beim systemischen Coaching steht die individuelle Situation des Coachees im Fokus.

Der größte Vorteil des systemischen Coaching ist, dass es die individuellen Ansprüche und Deutungen der Person unter dem Aspekt der empfundenen Objektivität akzeptiert und bearbeitet. Damit wird der persönliche Kontext individuell definiert und konstruktivistisch gedeutet.

„Systemisch“ kommt vom griechischen Wort „systema“ (Zusammenhang). Das systemische Coaching beginnt daher mit der Betrachtung der Ausgangssituation, denn diese gilt es zu bearbeiten. Das „Systemische“ bezieht sich im Coaching auf die Zusammenhänge des Veränderungsthemas des Coachees, den sogenannten Kontext des Themas.

Wer oder was hängt mit dem Ist-Zustand zusammen? Was bedeutet das konkret, auch auf einer emotionalen Ebene?

Diese Form des Coachings basiert auf den Prinzipien der Systemtheorie, die besagt, dass Menschen und Organisationen in komplexen Systemen agieren, in denen alle Teile miteinander in Wechselwirkung stehen.

Das systemische Coaching darf jedoch nicht mit Systemtheorien oder systemischer Therapie verwechselt werden.

Eine Systemtheorie erklärt Systeme (zum Beispiel der Physik, Biologie, Soziologie oder anderer Wissenschaften oder der Philosophie) anhand bestimmter Ordnungsmerkmale.

Im Vergleich dazu wird das System in der systemischen Therapie auf die Beziehungen zwischen Menschen beschränkt.

Psychologische Ansätze im systemischen Coaching

Neben der Systemtheorie spielen psychologische Ansätze eine entscheidende Rolle, da moderne Psychologie und systemisches Denken eng miteinander verbunden sind. Bei COAWORKS nutzen wir dabei spezifische psychologische Modelle zur Erklärung und Formung von Verhalten. Dazu gehört z. B. das Zusammenspiel von Motiven, Werten, Erfahrungen und Prägungen.  Auch wirtschaftswissenschaftliche Ansätze wie das Neue St. Gallen Management Modell berücksichtigen systemische Zusammenhänge im und rund um das Unternehmen.

Das systemische Coaching erfordert darüber hinaus eine psychologische Grundhaltung, die sich durch folgende Aspekte kennzeichnen lässt:

  1. Neutralität bedeutet eine bewusste Haltung des Nicht-Bewertens und wertungsfreien Wahrnehmens dessen, was im Moment sichtbar wird.
  2. Allparteilichkeit erfordert Respekt, Anerkennung und freundliche Neugier gegenüber allen Systemmitgliedern eines Kontextes.
  3. Respekt ist jederzeit und absolut gegenüber Personen wichtig, unabhängig vom Beratungs- oder Kontext.
  4. Vorurteilsfreie Wertschätzung beinhaltet die bedingungslose Anerkennung der Ideen, Wertvorstellungen und Konstrukte des Coachees.
  5. Transparenz erfordert klare Rollen für alle Beteiligten.
  6. Der Coach begegnet dem Coachee mit einer Haltung der respektvollen Neugierde.
  7. Der Fokus liegt auf vorhandenen Ressourcen, Kompetenzen und Lösungen des Coachees.
  8. Der Coach arbeitet mit Viel-Perspektivität, da jeder seine eigene Wirklichkeit konstruiert.
  9. Es ist wichtig, konsequent in Beziehungs-, Wechselwirkungs- und Kontextabhängigkeiten zu denken.

Systemisches Coaching: Methoden und Techniken

Systemisches Coaching nutzt eine Vielzahl von Methoden und Techniken, um Coachees dabei zu unterstützen, ihre Perspektiven zu erweitern und nachhaltige Lösungen zu finden.

  1. Aktives Zuhören, Spiegeln und Schweigen sind beim Coaching von grundlegender Bedeutung und schaffen einen sicheren Raum, in dem Coachees ihre Gedanken erkunden können.
  2. Effektives Fragen kann die Perspektiven der Coachees in Frage stellen, verborgene Ressourcen aufdecken und neue Denkweisen anregen.
  3. Visuelle Werkzeuge wie Genogramme, Soziogramme und Rollengramme, Modelle aus der Führungs-, Kommunikations- und Motivationspsychologie helfen Coachees, ihre Beziehungen und Erfahrungen zu visualisieren.
  4. Metaphorische Techniken wie Geschichtenerzählen, Rituale und Psychodrama können ein tieferes Verständnis und eine emotionale Verarbeitung ermöglichen.
  5. Beim Reframing werden Perspektiven geändert, um Probleme in einem neuen Licht zu sehen und positive Veränderungen zu fördern.
  6. Kontextwechsel können den Coachees helfen, sich von einschränkenden Mustern zu lösen und neue Möglichkeiten zu erkunden.
  7. „Reflecting Team“ bietet den Coachees mehrere Perspektiven und fördert so Selbstfindung und neue Erkenntnisse.
  8. Visualisierungen und Skizzen können komplexe Probleme klären und den Coachees helfen, eine neue Perspektive zu gewinnen.
  9. Hypothetische Fragen ermöglichen es Coachees, mögliche Zukunftsszenarien zu erkunden und sich gewünschte Ergebnisse vorzustellen.

Systemisches Coaching gegen Mitarbeiterfluktuation. Ein Beispiel aus der Praxis.

Systemisches Coaching wirkt besonders in der Organisationsentwicklung. Es betrachtet nicht nur das Verhalten, sondern auch die Dynamiken im System und ermöglicht so, Kommunikations- und Interaktionsmuster in Teams sichtbar zu machen und zu verändern.

Ich möchte dies anhand eines Beispiels aus meiner Erfahrung verdeutlichen. Die hohe Fluktuation im mittleren Management eines Bauunternehmens führte zu erheblichen Problemen. Um dem entgegenzuwirken, wurden den Mitarbeitenden individuelle Coachings angeboten. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung persönlicher und beruflicher Kompetenzen. Gemeinsam mit dem Coach erarbeitete der Geschäftsführer das Profil des „idealen“ Projektmanagers. Anhand dieses Profils wurden sowohl intern als auch extern Mitarbeiter:innen ausgewählt. Diese ausgewählten Personen arbeiteten dann ebenfalls eng mit einem Coach zusammen. Sie nutzten systemische Coaching-Techniken wie das Erstellen von Soziogrammen und Rollengrammen, um ihre Beziehungen und Rollen im Team besser zu verstehen, und nahmen an Workshops zu metaphorischen Techniken und emotionalen Prozessen teil.

Besonders effektiv war die Integration von Reframing-Techniken in den Coaching-Prozess, die es den Projekt-Managern ermöglichte, ihre Probleme aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und positive Veränderungen zu fördern. Zusätzlich unterstützte der Geschäftsführer die Entwicklung ihrer Manager aktiv, indem er regelmäßiges Feedback gab und konkrete Hilfestellungen bot. Das Resultat war bemerkenswert: Die Mitarbeiterfluktuation sank innerhalb eines Jahres auf null, während die Effektivität der Angestellten signifikant anstieg, was letztendlich zu einer gesteigerten Stabilität und einem höheren Einkommen beitrug.

Dieses Beispiel zeigt, wie systemisches Coaching sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene eingesetzt werden kann, um die Mitarbeiterbindung und -Zufriedenheit zu verbessern.

Fazit

Systemisches Coaching bietet sowohl im Einzel- als auch im Teamcoaching enorme Vorteile, indem es individuelle Stärken fördert und gleichzeitig die Dynamik in Gruppen optimiert. Es unterstützt nicht nur persönliche Entwicklung, sondern kann im größeren Rahmen auch zu nachhaltiger Organisationsentwicklung beitragen. Durch die Integration von Coaching auf verschiedenen Ebenen entsteht eine langfristig erfolgreiche und harmonische Arbeitskultur.

Dann erfahren Sie, wie systemisches Coaching für Beruf und Persönlichkeit so hilfreich ist.

Quellen:

  1. Coach und Coachausbildung. CorporateWork Institute.
  2. Kutz, A. (2020). Systemische Haltung in Beratung und Coaching: Wie lösungs-und ressourcenorientierte Arbeit gelingt. Springer Fachmedien Wiesbaden.
  3. Webers, T. (2015). Systemisches Coaching. Springer Fachmedien Wiesbaden.
  4. Wörterbuch. Die Hamburger Schule.
Persönliche Vision leicht entwickeln mit Kenntnis eigener Motive

Persönliche Vision leicht entwickeln mit Kenntnis eigener Motive

Warum stehen Menschen jeden Tag auf und gehen zur Arbeit? Warum gehen manche Menschen ins Fitnessstudio und manche nicht? Nicht immer verbirgt sich hinter den Dingen, die wir tun, sehr viel. Die meisten müssen arbeiten, um leben zu können. Wir essen, um nicht zu hungern. Diese Dinge sind für die meisten von uns sinnvoll, und wir denken nicht weiter darüber nach. Erst wenn Menschen Außergewöhnliches, etwas Furchtbares oder Schwieriges tun, fragen wir uns, warum sie dies tun. Erst wenn wir nach einiger Zeit der beruflichen oder privaten Routine feststellen, dass wir uns nicht wohlfühlen, fragen wir, warum das so ist und stellen uns die Frage nach dem Sinn. Auch belastende Erfahrungen wie Krankheiten, Trennungen oder Entlassungen sind häufig die Auslöser für eine Sinnfrage. Diese Situationen lassen uns deutlicher spüren, dass uns eventuell eine persönliche Vision fehlt, die uns motivational abholt.

Die persönliche Vision entwickelt eine motivationale Zugkraft

Eine persönliche Vision ist eng mit der Frage nach dem Warum verbunden. Denn erst, wenn wir wissen, was uns persönlich antreibt, werden wir in der Lage sein, ein Bild der Zukunft zu entwickeln, in der alle Bedürfnisse zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft befriedigt sind. Damit ist das Wesen der Vision definiert. Eine Vision ist groß und entwickelt damit eine starke Zugkraft.

Ohne eine persönliche Vision steuern oder stolpern wir womöglich eher zufällig von einem beruflichen Schritt zum anderen. Mit Glück fühlen wir uns in unseren Rollen wohl. Doch häufig sieht die Realität anders aus. Für einige bleibt der Schritt in eine erwartete verantwortungsvolle Führungsposition verwehrt. Für andere ergibt die rein wirtschaftlich orientierte Gewinnmaximierung ohne tieferen gesellschaftlichen Beitrag keinen ausfüllenden Sinn mehr. Manche ziehen sich durch die empfundene Arbeitsbelastung in ihr Privatleben zurück. Andere entwickeln körperliche Krankheitssymptome und flüchten damit womöglich unbewusst aus der unbefriedigenden Situation.

Doch allen ist etwas gemeinsam: Sie spüren instinktiv, dass sie an ihrer menschlichen Natur, an ihrer Persönlichkeit vorbei leben und arbeiten.

Identifizieren Sie Ihre starken Motive als Basis für Ihre persönliche Vision

Doch was hilft heraus aus dieser Unzufriedenheit? Nicht immer ist uns vollständig bewusst, was die genauen Auslöser sind. Denn es liegt in der menschlichen Natur, dass die tagtäglichen Entscheidungen und Vorlieben häufig unbewusst gesteuert sind. Dies hat auch einen biologischen Sinn. Denn wenn wir alle Informationen bewusst verarbeiten würden, würden wir für einfache Entscheidungen, wie z. B. die Wahl einer Zahnpasta-Marke mehrere Tage brauchen. Unser Gehirn wäre schlichtweg überfordert.

Deswegen lohnt sich ein Blick auf das, was uns wirklich antreibt. Denn erst, wenn wir unsere unspezifischen Beweggründe für unser Verhalten, unsere Motive besser kennen und spüren, haben wir die Chance, aus einer festgefahrenen Situation zu entkommen. Da Motivation reine Emotion ist, hilft es, mit einer  Befragungstechnik, die Emotionen misst, den Motiven und ihrer motivationalen Handlungsenergie auf die Spur zu kommen. Dies bietet die MotivationsPotenzialAnalyse (MPA). Die Auswertung der computergestützten MPA zeigt, wie stark 26 menschliche Motive bei uns ausgeprägt sind. Damit bekommen wir einen klaren Zugang zu uns selbst und verstehen mit der Reflektion verschiedener Situationen emotionale Beweggründe viel besser. Denn Emotionen und emotionale Bewertungen beeinflussen maßgeblich unser Verhalten.

So entwickeln Sie eine persönliche Vision

Wenn Sie Ihre starken Motive kennen, ist dies eine hervorragende Basis, eine persönliche Vision zu entwickeln. Denn so stellen Sie sicher, dass die Vision auch wirklich emotional attraktiv ist und zu Ihrer Persönlichkeit passt. Sie haben dafür folgende Möglichkeiten:

  1. Visionsbox: Erstellen Sie eine Tabelle mit 4×4 Zeilen und Spalten. Ordnen Sie die vier stärksten Motive in der ersten Spalte untereinander auf. In der Kopfzeile notieren Sie  die wichtigsten Situationen im Leben, in denen die Motive z. Zt. oder auch zukünftig angesprochen werden könnten. Beurteilen Sie mit einer Skala von 1 – 10, wie stark Sie in den Situationen Ihre Motive spüren bzw. ausleben können. Entwickeln sie für die Situationen, in denen Sie Ihre Motive nur wenige ausleben, neue Handlungen, um Motive besser anzusprechen. Überlegen Sie, in welchen weiteren Situationen Sie Ihre Motive auch optimal ausleben können. Aus der Gesamtheit Ihrer neuen Handlungen formulieren Sie eine Essenz, einen Satz, die Ihre Vision in Kürze umschreibt.
  2. Visionsbrief: Schreiben in einem Brief herunter, was Sie in Ihrem idealen Zustand tun. Malen Sie sich aus und schreiben Sie nieder, was Sie gerade machen, erleben, riechen, hören oder schmecken. Mit welchen Personen sprechen Sie, wen treffen Sie, was unternehmen Sie, wie wohnen und arbeiten Sie etc. Schreiben Sie in der Gegenwartsform, lassen Sie hier Ihrer Phantasie freien Lauf und denken Sie groß!
  3. Visionscollage: Eine dritte Möglichkeit, die Sie ergänzend nutzen können: Nehmen Sie eine Flipchart-Seite und kaufen Sie verschiedene Zeitschriften. Suchen Sie sich aus dem Bauch heraus aus den Zeitschriften die Bilder aus, die am besten Ihrer optimalen Vorstellung von der Zukunft entsprechen. Schneiden Sie sie aus kleben Sie in einer Collage auf die Flipchart-Seite. Das Ganze können Sie natürlich auch in einem Online Dokument digital erstellen.

Vorteile der persönlichen Vision

Zusammengefasst hat eine persönliche Vision folgende Vorteile:

  • Basierend auf Ihren starken Motiven ist sichergestellt, dass Sie zukünftig bewusst und unbewusst alle Ihre Handlungen auf die große und sehr attraktive Vision ausrichten.
  • Damit fließt Ihre Handlungsenergie leicht und Sie müssen sich nicht unnötig verbiegen.
  • Sie werden Veränderungen in Ihrem Fühlen und Handeln feststellen, die maßgeblich Ihr psychobiologisches Wohlbefinden vergrößern.

Worauf warten Sie noch? Entwickeln Sie jetzt eine große persönliche Vision. Sie werden mit sich zufrieden sein!