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Fragekompetenz für Bewerbungsgespräche

Fragekompetenz für Bewerbungsgespräche

Wie ging es Ihnen im Bewerbungsgspräch? Dazu erzählen uns viele Bewerber im Karriere-Coaching, dass sie sich unsicher und angepannt fühlen. Dies hat verschiedene Ursachen. Denn wie Sie sich im Bewerbungsgespräch fühlen, hängt zum einen davon ab, wie die Gesprächspartner mit Ihnen kommunizieren.  Zum anderen hängt es Ihrer persönlichen Tagesform und der Bedeutung ab, die Sie der ausgeschriebene Position zuschreiben.

Wie Sie in dem Bewerbungsgespräch denken, fühlen und handeln, hängt also maßgeblich von Ihrem inneren Zustand ab. Begegnen Sie den Interviewpartnern auf einer gleichberechtigten Ebene, im sogenannten Erwachsenen – Ich (aus der Transaktionsanalyse von Eric Berne) oder fühlen Sie sich kleiner und handeln Sie z. B. angepasst (sog. angepasstes Kind-Ich), um einen möglichst guten Eindruck machen? Möglicherweise gehen Sie mit einer kritischen oder sogar rebellischen Haltung in das Gespräch. Dies wird den Gesprächsverlauf maßgeblich beeinflussen.

Mit Fragekompetenz kommen Sie als Bewerber ans Ziel

Was schätzen Sie, wie hoch Ihr Redeanteil in Bewerbungsgesprächen ist? In den allermeisten Fällen beträgt er bis zu 70 – 80%! Dies liegt daran, dass die Personalverantwortlichen mit einem meist sehr strukturierten Fragenkatalog drei zentrale Fragen beantworten wollen:

  1. Bringen Sie die geforderten Qualifikationen, Fähigkeiten und Talente mit? (Fachliche Kompetenzen)
  2. Passen Sie menschlich zur Organisation, Abteilung und dem Team? (Persönliche und sozio-kommunikative Kompetenzen)
  3. Muss in Ihre Entwicklung noch investiert werden, falls Ihr Profil nicht hundertprozentig zur Position passt?

Doch haben Sie als Bewerber nicht auch ein großes Interesse, diese Fragen für sich zu beantworten? Dazu steht Ihnen ein Schatzkiste von mächtigen Fragetools zur Verfügung. Denn es ist in Ihrem Interesse, die Informationen darüber zu bekommen, ob Sie in das Unternehmen und zur Anforderung der Stelle passen, da Sie viel zu verlieren haben, wenn Sie bei einm Jobwechsel vom Regen in die Traufe kommen.

Wie Sie mit Fragen das Bewerbungsgespräch für sich nutzen

Ein Bewerbungsgespräch hat eine ähnliche Grundstruktur wie alle Gespräche. Es besteht zusammengefasst aus einer Warming-Up Phase, einem Hauptteil und einem Abschluss. Nach der Begrüßung und dem Warming-Up stellen sich die Interviewpartner und der Bewerber vor. Sie werden in der Regel gebeten, Ihren Werdegang, ihre aktuelle Situation und Ihre Motivation zum Wechsel zu beschreiben. Im nächsten Schritte werden die Aspekte der Tatigkeit und des Arbeitsplatzes besprochen. Darüber hinaus schildern Ihnen die Interviewpartner häufig kritische Situationen. Damit möchten sie herausfinden, wie Sie damit umgehen. Zum Abschluss wird ein kurzes Fazit gezogen und ein Ausblick auf die nächsten Schritte gegeben.

Doch in welchen Abschnitten stellen Sie die Fragen? Häufig wird Ihnen gegen Ende die Frage gestellt: Haben Sie noch Fragen? In dem Moment stellen viele Bewerber noch ein paar Fragen zum Arbeitsplatz oder zur Zusammenarbeit mit Kollegen oder anderen Abteilungen. Doch häufig gehen Bewerber mit dem Gefühl aus dem Gespräch, nicht genug über die Anforderungen, die Zusammenarbeit oder die Unternehmenskultur erfahren zu haben. Sie konzentrieren sich vor allem darauf, bei der Beantwortung der Fragen in einem guten Licht dazustehen.

Mit folgenden Tipps steigern Sie Ihre Fragekompetenz in Bewerbungsgesprächen:

  • Achten Sie in allen Phasen darauf, Ihrem Gesprächspartner aktiv zuzuhören und stellen Sie gezielt Fragen. Diese können Sie in allen Phasen des Gesprächs stellen. Schließen Sie Ihren Antwortblock mit einer interesssierten Frage an Ihren Interviewpartner zum Thema.
  • Fassen Sie zwischendurch Gesagtes auch mal zusammen und fragen Sie ob Sie richtig verstanden haben.
  • Halten Sie einen guten Blickkontakt und stellen Sie die Frage interessiert und mit einer offenen, interessierten Grundhaltung
  • Vermeiden Sie suggestive Fragen („Hier kann man doch bestimmt Überstunden abbummeln?) und Fragen, bei denen Ihr Gegenüber nur mit Ja und Nein antworten kann.
  • Verwenden Sie offene Fragen. Sie werden mit den sogenannten W-Wörtern eingeleitet: Wer, wo, wann, wie, was, wofür etc., bei vertiefenden Verständnisfragen auch: Inwiefern.
  • Verwenden Sie auch zirkuläre Fragen (z. B. „Wie würden die anderen Teammitglieder das Arbeitsklima in der Abteilung beschreiben?) und hypothetische Fragen („Mal angenommen, ich bin in diesem Job erfolgreich, woran erkennen Sie dies?“)

Mit diesen Frage- und Gesprächstechniken legen Sie schon im Vorstellungsgespräch ein Zeugnis Ihrer kommunikativen Kompetenzen ab. Sie legen den Grundstein für eine breite Wissensbasis. Denn diese brauchen sie um eine zielorientierte Entscheidung für oder gegen die Position zu fällen. Sie führen das Gespräch auf Augenhöhe. Damit behalten auch Sie das Zepter in der Hand!

Gut Fragen ist viel Wissen.

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